Nachbetrachtung zur südostdeutschen Mannschaftsmeisterschaft der Schüler

von | Apr 5, 2017 | Jugendarbeit

Abseits des ergebnistechnischen Berichts, den Lukki (der nicht dabei war) verfasste, möchte ich hier mal meine Eindrücke und Erlebnisse beim „Ausflug“ zum und beim Turnier in Annaberg-Buchholz wiedergeben.

 

Schon auf der 3-stündigen Hinfahrt hatte ich sofort das Gefühl, dass ich es mit unserer 1. Schülermannschaft mit einer in sich geschlossenen, kameradschaftlichen und hochmotivierten Truppe zu tun hatte, die fest entschlossen war, auf keinen Fall ohne Erfolg wieder nach Hause zu fahren.

Daumen hoch fürs Nürnberg Team!

Am Ziel, einer Jugendherberge, angekommen gab es dann Abendessen (es war schon 19.00 Uhr), danach wurde noch etwas Fußball von einigen Jungs gespielt, andere unterhielten sich noch bis es dann auch schon Zeit war, auf die Zimmer zu gehen.

Am nächsten Morgen, dem 1. Spieltag, konnte es die Mannschaft (inkl. zweier Mädchen natürlich) nach dem Frühstück kaum erwarten die 17 km vom Quartier zur Halle hinter sich gebracht zu haben, damit es endlich losgehen konnte.

Für mich war hochinteressant zu verfolgen, wie unter der Leitung von Jens Näser und der gesamten Truppe die Mannschaftsaufstellung und der Spielplan erstellt wurden.

Als es dann endlich losging und wir in eine Gruppe mit dem Baden-Württemberg-Meister und dem zweiten von Sachsen gelost wurden, hatte ich nach dem ersten Ballwechsel sofort das Gefühl, dass keiner von uns gewillt war auch nur einen Punkt zu verschenken.

In beiden Partien gingen wir auf die Schnelle jeweils mit 5:0 in Führung und hatten damit beide Konkurrenzen frühzeitig für uns entschieden und das Halbfinale erreicht. Dass wir im ersten Spiel dann noch 2 Niederlagen hinnehmen mussten und dadurch „nur“ 6:2 gewannen, wurmte zwar die beteiligten Spieler etwas, aber es war unerheblich.

Eine Partie möchte ich aus diesem Spiel noch erwähnen, weil sie zeigt, wieviel Teamgeist in der Truppe steckt. Als Luka sein Einzel spielte und den 1. Satz gewann, verlor er im „Zweiten“ den Faden und den Satz. Als er im „Dritten“ eigentlich schon aussichtslos zurück lag und zudem völlig die Nerven verlor, griff die Truppe von der Tribüne aus ein und trieb Luka durch Anfeuerung von Punkt zu Punkt. Luka packte sein Kämpferherz aus und gewann noch 29:27!

Luka Nedic in Aktion

Dass Luka am Ende des Turniers auch noch der erfolgreichste Spieler mit 7 Siegen in 7 Spielen war, sollte aber trotzdem nur als Randnotiz vermerkt werden, da wir ja ein Team sind und den Mannschaftserfolg anstrebten.

 

Der Sachsen-Zweite im 2. Gruppenspiel war, um ehrlich zu sein, kein Prüfstein für uns und wir gewannen 8:0.

Nachdem dass Kampfgericht entschied, das Halbfinale noch am selbigen Tag auszutragen, kam uns dies sehr gelegen, da wir allesamt gutgelaunt, voller Tatendrang und extrem euphorisch waren. Da kam uns der Sachsen-Meister als Gegner gerade recht, obwohl wir etwas vorgewarnt waren, da dieser gegen unseren Dauerrivalen aus Neubiburg „nur“ 3:5 verlor.

Doch dem Siegeswillen, den die Mädel`s und Jung`s an diesem Tag zeigten, hatten sie nichts entgegen zu setzen. Wir siegten ohne Satzverlust 8:0. Damit war nicht nur die Endspielteilnahme für den nächsten Tag erreicht, sondern auch schon die „Quali“ für die Deutsche Meisterschaft gesichert.

 

Am Abend haben wir beschlossen in eine Pizzeria zur fahren, uns für den nächsten Tag zu stärken und bei guter Laune, viel Spaß und Lachen den erfolgreichen Tag ausklingen zu lassen. Eines haben wir uns an diesem Abend noch gemeinsam versprochen, nämlich dass wir jetzt alles wollen und nichts unversucht lassen um die Meisterschaft zu gewinnen.

Zurück in der Unterkunft ließ ich den Tag für mich nochmal Revue passieren und musste feststellen, dass diese Mannschaft außer Bus-Fahren einfach alles kann. Sie kann super Badminton spielen, sie kann sich organisieren, sie kann sich gegenseitig coachen und sie kann sich benehmen. Wenn ich gesehen habe, wie sich bei den Spielen anderer Teams ständig 2,3,4 Trainer und Betreuer um die Felder herum aufhielten und in den Pausen auf die Spieler einredeten, dann war es bei uns regelrecht wohltuend mit anzusehen, wie die Mannschaft das völlig unaufgeregt selbstständig regelt, in dem sich immer einer oder eine die nicht gerade nicht im Einsatz war um das Coaching kümmerte. Das klappte super. Dies ist sich auch der Erfahrung geschuldet, die diese Spieler auf diesem Niveau schon mitbringen.

 

Der Sonntag begann dann mit dem Endspiel gegen unsere „Freunde“ aus Neubiburg und er begann anders, als wir es gewohnt waren und es uns vorgestellt hatten. Im Nu lagen wir 0:2 hinten.

In einem hochklassigen und dramatischen Match verlor unser HD mit Jens und Matthias gegen Blaumoser und U-15 Nationalspieler Kilian Maurer im 3. Satz 22:24. Gleichzeitig verlor unser DD mit Milena und Kirsten nach ebenfalls großer Gegenwehr in 2 Sätzen. Das 2. HD gewannen Daniel und Luka in 2 Sätzen und brachten uns wieder ins Spiel zurück.

Als im DE Milena den 1. Satz abgab, sich im zweiten den Oberschenkel zerrte und so gehandicapt das Spiel verlor, lagen wir wieder 1:3 hinten. Dann stand das 1. HE zwischen Matthias und dem für mich alles überragenden Top-Spieler Kilian Maurer an. Eigentlich durften wir nicht verlieren, das wäre die Entscheidung gewesen. Aber ich hatte wenig Hoffnung. Doch da kannte ich Matthias eben doch noch nicht gut genug. Der fegte den Nationalspieler im 1. Satz mit 21:7 regelrecht vom Feld. Um ehrlich zu sein, muss man schon anmerken, dass Kilian im 1. Satz Fehler ohne Ende produzierte, was Matthias nach dem Spiel auch so eingestand. Der 2. Satz wurde zur Dramatik pur. Matthias spielte weiter groß auf und führte 14:7 bis plötzlich der Faden riss. Er musste 9 Punkte in Serie gegen sich nehmen und lag nun 15:16 hinten. Dann bäumte er sich nochmal auf und konnte das Ruder nochmal herumreißen und gewann letztendlich 21:19. Das war das 2:3 und wir waren wieder dran.

Matthias Schnabel

Das 2. Und 3. HE waren von uns fest als Siege eingerechnet und so kam es dann auch. Luka und Jens gewannen jeweils in 2 Sätzen und es stand 4:3 für uns.

Jens Näser , Foto: Agung Wulandoko

Jetzt stand nur noch das MX aus.

Für den Fall, dass wir das MX verlieren würden, begannen wir schon mit dem Zählen der Sätze und kamen zu dem Ergebnis, dass wir einen Satz vorne waren und eigentlich schon gewonnen hatten.

Das MX haben Kirsten und Daniel dann tatsächlich, wenn auch etwas überraschend verloren, aber „nur“ in 3 Sätzen, so dass wir letztendlich beim Spielstand 4:4 und einem Satzverhältnis von 10:8 der Sieger waren.

Kirsten Helmsauer, Foto: Bernd Bauer

Letztlich bleibt zu bemerken, dass es ein klasse Wochenende mit einer klasse Mannschaft war, von der es keinen Einzelnen herauszuheben gilt. Jeder und Jede waren für diesen Erfolg gleich wichtig.

Milena so wie Kirsten

Jens wie Matthias

Daniel und Luka wie Lino

 

Ich kann nur jedem unserer Nachwuchsspieler raten, sich mächtig ins Zeug zu legen, um einen der freien Plätze, die durch das Ausscheiden von Kirsten, Matthias und Jens entstehen, zu ergattern.

Man kann stolz sein in dieser Truppe mitspielen zu dürfen!

 

Viel Erfolg bei der „Deutschen“ wünscht Harald…

 

Bericht: H. Bausch

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